Wesenstest mit Luxusbewegungen

am 2. und 3. Juli in Geesthacht

Auf ging es am Samstag in den Norden. In die alte Heimat .Erst die Mama besuchen, dann Sonntag früh aufstehen und nach Geesthacht düsen und im Anschluss die Mama abholen und mit nach Berlin nehmen. Das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden. Der letzte Wesenstest mit meinem alten Hund Beppo ist bereits zehn Jahre her. Deshalb war ich natürlich sehr neugierig auf den „neuen“ Wesenstest. Man hatte ja schon viel gehört. Keine Kreisprobe mehr, kein auf den Rücken legen. Mit einem fröhlichen „Moin“ wurden wir sehr nett von der Sonderleiterin Tanja Wiegand, zufälligerweise auch unsere Züchterin, in Empfang genommen. Sie hat die Veranstaltung hervorragend organisiert. Für Schatten, Wasser, Toiletten und einen reibungslosen Ablauf war gesorgt.

Die beiden Wesensrichterrinnen Franziska Hartmann und Dr. Jutta Jaitner haben mit uns Teilnehmern gemeinsam den Parcours ausgestattet und im Vorfeld allen den Ablauf der „Prüfung“ erklärt. Sie haben allen Teilnehmenden schnell die Angst genommen, dass es ein Falsch oder Richtig gibt, sondern dass jeder Hund sich zwischen eins und fünf (1 bedeutet gering ausgeprägt und fünf bedeutet sehr ausgeprägt) in der jeweiligen Situation verhält. Es kommt natürlich darauf an, welche Aufgaben der eigene Hund hat. Soll er z.B. im Dummy Sport laufen, ist natürlich ein ausgeprägtes Beute- und Suchverhalten erwünscht. Und dann ging es los: zu allererst mussten wir ein paar Fragen beantworten, nach Besitzerwechsel, Krankheiten, Haltungsform. Im Anschluss ein kurzer Spaziergang. Danach laufen durch eine Gruppe Menschen, begrüßen des Hundes durch jemand Fremdes, Apportieren, Suchen. Hierbei wurde darauf Rücksicht genommen, ob ein Hund im Apportieren und suchen ausgebildet ist, oder eben nicht. Dementsprechend, wurden die Anforderungen gestellt. Eine kurze Verschnaufpause im Schatten , während die Richterrinnen den ersten Teil der Prüfung auswerteten. Im Anschluss ging es auf den Parcours. Dort waren haptische und optische Reize gesetzt und Geräusch verursachende Helfer mit Ratsche, Glocke oder 6 mm Schreckschusspistole im Gelände versteckt.

Mein Hund Clever lebt in der Stadt, war von all diesen Dingen wenig beeindruckt. Nur der große Stofftier-Storch wurde erst in einem größeren Bogen umlaufen, dann sich langsam angenähert und am Ende dran geschnuppert. Als gut befunden. Bei allem andern waren die Spuren der Vorgänger Hündinnen spannender, als die verschiedenen Herausforderungen. Am Ende haben die beiden Richterrinnen einem die Auswertung erklärt. Wir konnten sehr zufrieden sein. Sie haben meinen Hund gut erkannt und beschrieben. Alles in allem war es ein sehr spannender Tag, denn jeder Hund löste die an ihn gestellten Aufgaben etwas anders. Alle konnten zuhören, dabei sein und sich auch bestimmte Verhaltensmuster erklären lassen. Das war sehr spannend. Und wer wissen möchte, was Luxusbewegungen sind, der sollte an einem Wesenstest teilnehmen.

Katrin Neuhauser (mit Erdnukkel’s Clever+Smart)

Unser Seminar mit Tina Schnatz

Ein Rückblick

Am 18. & 19.06.2022 veranstaltete die BZG Hamburg – Südholstein ein Dummyseminar mit Tina Schnatz in Bargstedt

An Tag 1 zeigte sich der Norden von seiner sonnigen Seite. Blauer Himmel und strahlende Gesichter. Alle freuten sich schon sehr auf den tollen Seminartag.

Am Samstag waren zunächst die „älteren“ Hunde an der Reihe. Der Tag begann mit Fußarbeit und ein paar Steadyness Übungen. Hiernach gab es pro Hunde-Mensch Team eine Kombinationsaufgabe an der schon der erste Leistungsstand des jeweiligen Teams zu sehen war.
Ein Voran in einen Knick, Suchenpfiff am Knick, Voran auf einen Stab im Grünland, Markierungen uvm.
Danach ging es gemeinsam ans abarbeiten von diversen Aufgaben im ganzen Team. Alle standen in einer Reihe. Immer wieder wurde nachgerückt, damit jeder einmal jede Aufgabe absolviert hatte. Natürlich war auch hier wieder Steadyness gefragt, während die anderen Hunde arbeiteten.

An Tag 2 zeigte der Norden sich kühl und nass. Die Teilnehmer die am Tag zuvor schon dabei waren und an Tag 2 als Helfer agierten, hatten sich am Samstag teils stark die Haut verbrannt und staunten nicht schlecht als wir dann Sonntag im Regen standen. Aber natürlich konnte das Wetter uns die Laune nicht verderben! Diesmal waren die „jungen“ Hunde an der Reihe. Als erstes wurden Aufgaben gestellt wo die Entfernung zum Dummy immer weiter vergrößert und in verschiedene Richtungen geschickt wurde. Wieder wurden der Knick und die Stäbe genutzt.
Danach ging es an den hinteren Teil der Weide. Die Fortgeschrittenen Hunde der Gruppe durften auf weite Entfernungen arbeiten, in denen sie zeigen konnten wie leistungsbereit sie bereits jetzt schon sind. Weite Entfernungen die viel Vertrauen brauchten, waren kein Problem. Es war eine Freude zuzusehen. Auch hier waren wieder diverse Verleitungen in Form von z.B. alten Suchgebieten vor denen gestoppt und nach rechts geschickt werden musste, eine Herausforderung, aber die Teilnehmer haben auch diese Aufgabe bravourös gemeistert. Es regnete, aber wir alle strahlten von innen da es nun mal unser liebstes Hobby ist solchen Hunden zusehen zu dürfen, oder sogar selbst mit ihnen zu arbeiten.

Viele neue Trainingsansätze wurden aufgezeigt. Einer davon war das effektive nutzen von Geländestrukturen wie Bewuchs Streifen und Höhenunterschiede im Gelände in Kombination mit Einweisestäben. Tinas Trainingskonzept hat uns allen sehr gut gefallen. Immer wieder gab es gute Tipps und angeregtes Fachsimpeln nach den einzelnen Aufgaben. Jeder konnte seine Eindrücke schildern und seine Meinung zum einzelnen beitragen. Es war insgesamt ein sehr gelungenes Seminar und wir alle freuen uns schon auf das nächste Mal!
Vielen Dank Tina!

Mareike Reimers